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Mehr Entbindungen im Kreis wegen Aus für Wolfhagen erwartet

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Mehr Entbindungen im Kreis wegen Aus für Wolfhagen erwartet

Waldeck-Frankenberg. Bei der Wahl der Geburtsklinik wird das Angebot für Schwangere in der Region immer mehr eingeschränkt. Nach den Schließungen in Bad Wildungen und Bad Arolsen hat nun die Kreisklinik Wolfhagen angekündigt, ihre Geburtshilfe Ende Januar aufzugeben.

Die Krankenhäuser Volkmarsen, Korbach und Frankenberg, die noch je eine Geburtsstation bieten, hoffen jetzt darauf, nach dem Aus in Wolfhagen ihre Geburtenzahlen steigern zu können.

„Die Schließung hat uns sehr überrascht“, sagte Michael Schmidt, Geschäftsführer des Volkmarser St.-Elisabeth-Krankenhauses. Er gehe davon aus, dass einige Schwangere in Volkmarsen entbinden werden. Wie viele, lasse sich nicht schätzen. „Es läuft auf eine höhere Arbeitsbelastung hinaus. Aber wir sind einem Anstieg gewachsen.“

Die St.-Vinzenz-Krankenhaus gGmbH als Träger der Volkmarser Klinik will Mitte 2014 bewerten, wie sich die Wolfhager Schließung für sie auswirke. Mittelfristig könne es sogar bauliche und personelle Veränderungen geben. „Wir sind jederzeit daran interessiert, Gynäkologen ins Haus zu holen, die an einer belegärztlichen Versorgung Interesse haben“, sagte Schmidt.

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Geburtshilfe in der Wolfhager Klinik schließt

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Geburtshilfe in der Wolfhager Klinik schließt

Wolfhagen. Ab 31. Januar 2014 wird es in der Wolfhager Klinik keine Geburten mehr geben. Wie Inga Eisel, Sprecherin der Gesundheit Nordhessen Holding (GNH) am Dienstag bestätigte, wird die Geburtshilfe an der Wolfhager Klinik Ende Januar eingestellt.

Wolfhager Klinik
© Norbert Müller
Baut ab: Die Wolfhager Klinik verliert ihre geburtshilfliche Abteilung.

In einem Schreiben der drei Belegärzte, die auch die Geburtshilfe in der Klinik betreuen, wird als „zentraler Grund“ der akute Fachkräftemangel in der Kinderkrankenpflege der Wolfhager Klinik genannt.

Weil im kommenden Jahr die Haftpflichtprämien für die Beleghebammen weiter ansteigen, hätten sich „alle Beleghebammen ebenfalls entschieden, ihre Tätigkeit in der Geburtshilfe einzustellen“.

Alle anderen gynäkologisch-operativen Leistungen an der Kreisklinik Wolfhagen würden weiterhin angeboten.

Ende März dieses Jahres wurde die bislang selbstständig im Obergeschoss der Klinik untergebrachte Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe in das darunter liegende Stockwerk verlegt und ist seitdem auf einer Etage mit der Chirurgie und den Belegabteilungen HNO und Urologie untergebracht. Durch die Umstrukturierung wurde die Anzahl der Stationen im Haus von drei auf zwei reduziert, dadurch konnten drei examinierte Pflegekräfte eingespart werden.

Bereits bei Bekanntwerden dieser Umstrukturierung hatte ein Bündnis von Belegärzten von einem ebenso überflüssigen wie riskantem Manöver gesprochen. Der Sprecher dieses Bündnisses, Dr. Dirk Gumbel, sagte im März, man sehe die Entwicklung mit Sorge. Die Gynäkologie in Wolfhagen genieße mit ihrer Geburtshilflichen Abteilung „einen hervorragenden Ruf in der Region“. Ihre Attraktivität stehe auf dem Spiel. Man befürchte negative Folgen für den Standort Wolfhagen.

Im Jahr 2012 kamen in der Wolfhager Klinik 256 Kinder zur Welt, das waren rund 20 Prozent mehr als im Vorjahr.

Von Norbert Müller

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HNA-Kommentar zum Aus der Geburtshilfe in der Wolfhager Klinik

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„Ein harter Schlag“

HNA-Kommentar zum Aus der Geburtshilfe in der Wolfhager Klinik

Wolfhagen. Ende Januar 2014 schließt die Geburtshilfe in der Wolfhager Klinik. Das bestätigte eine Sprecherin der Gesundheit Nordhessen Holding (GNH) am Dienstag. HNA-Lokalredakteur Norbert Müller meint: Das ist ein harter Schlag.

© HNANorbert Müller, Leiter der HNA-Redaktion Wolfhagen.Das Ende der Geburtshilfe in der Wolfhager Klinik ist ein harter Schlag für den Altkreis. In den Gemeinden müht man sich ab, um im Kampf gegen den demografischen Wandel zu bestehen, junge Familien zu halten und neue zum Zuzug zu bewegen. Das Letzte, was man da braucht, ist ein Krankenhaus, das abbaut, das die Geburtshilfe dichtmacht.

Die Gründe für die Schließung sind nachvollziehbar, aber sie sind von der Kasseler Zentrale, der Gesundheit Nordhessen Holding (GNH) verschuldet. Es wurde eindringlich davor gewarnt, die Abteilung für Gynäkologie und Geburtshilfe als eigene Station aufzugeben und zu einer interdisziplinären mit Chirurgie, HNO und Urologie zusammenzulegen. Die GNH ließ sich nicht davon abbringen.

E-Mail an den Autor: nom@hna.de

Dass man keine ausgebildeten Kinderpflegekräfte findet, hat genau mit dieser Fusion zu tun. Wer eine Ausbildung zur Kinderkrankenschwester macht, heuert nicht in einer Klinik an, in der man beste Aussichten hat, überwiegend frisch operierte Erwachsene pflegen zu müssen. Man hat sich bewusst für die Arbeit mit Kindern entschieden. Ab Februar wird es in der Wolfhager Klinik keine Kinder mehr geben.

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